Wallfahrten - Pilgerwege

im Pfarrverband Bütgenbach

Auf einer Wallfahrt kommen wir nicht nur in Bewegung, sondern auch miteinander ins Gespräch. Wir machen eine Wallfahrt und vergewissern uns unterwegs, Schritt für Schritt, unserer Herkunft und unseres Zieles. Christen, die aufbrechen, kommen Jesus Christus auf die Spur und machen gemeinsam die Erfahrung, dass er nicht nur Wegbegleiter ist, sondern selbst der Weg zu Gott.  Und sie erfahren Kirche als eine offene Gemeinschaft.

Unsere Liebe Frau im Eichenwald, Cheneux

Jedes Jahr pilgert unser Pfarrverband im September von Weywertz zu Fuß zur Kapelle Unsere Liebe Frau im Eichenwald in Cheneux bei Robertville. Am Pfingstmittwoch pilgern wir mit den Kommunionkindern ebenfalls zu Fuß nach Cheneux.

Über die Entstehung der Cheneux-Kapelle finden wir in alten Urkunden keine Angaben. Nur die Volkssage berichtet, man habe vor langer Zeit in einer Aus-höhlung einer alten Eiche eine Muttergottesstatue entdeckt, diese sei mehrmals in die nächstgelegene Kirche gebracht worden, aber jedesmal sei sie auf wunderbare Weise an ihre ursprüngliche Stelle in dem Eichenbaum zurückgekehrt. Die Gnadenstätte Cheneux ist urkundlich für den Anfang des 17. Jahrhunderts belegt.

In der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts wurden die Menschen von schweren Prüfungen heimgesucht: der Dreißigjährige Krieg (1618-1648) und die Pest raffte viele Opfer dahin. In ihrer Not wandten sich viele Menschen an die Gottesmutter. So entstand die Wallfahrt zu "Unserer Lieben Frau von Cheneux" Mit der Zeit entwickelte sich die Kapelle zu einem beliebten Gnadenort. Pfarrer Toussaint ist der Ansicht, bei Cheneux habe sich schon im 13. und 14. Jh., als die schwarze Pest ihr Unwesen trieb, eine Pflegestätte für Pestkranke befunden. Mit dieser sei eine Marienkapelle verbunden gewesen, wo die Siechen bei der Madonna Trost und Heilung suchten.

Da die "Kapelle unter den Eichen" aus dem 17. Jh. baufällig geworden war, ließ sie Pfarrer Diedeberg von Robertville im Jahre 1755 wiederherstellen oder neu errichten. Diese neue Kapelle bot aber nur wenigen Pilgern Platz, so dass zu Beginn des 19. Jh. eine Vorhalle erbaut wurde, um den Wallfahrern bei ungünstiger Witterung Schutz zu bieten.

Vor allem am Ende des vergangenen Jahrhunderts nahm der Strom der Pilger aus den umliegenden Orten und dem deutschen Sprachgebiet ständig zu. Wieder war die Kapelle alt und baufällig geworden und Pfarrer Herbrand von Robertville dachte an einen Neubau. Unter Pfarrer Kirsch konnte 1897 mit den Arbeiten begonnen werden. Am 20. Juni 1898 wurde die Kapelle von Dechant Goerdten aus Bütgenbach eingeweiht.

Immer mehr Pilger kamen von nah und fern zum Gnadenbild. Auch zahlreiche Gläubige aus der Gemeinde Bütgenbach pilgerten allein oder in Gruppen zu "Unserer Lieben Frau von Cheneux". Im Jahre 1975 wurde die alte Marienstatue (eine stehende Madonna mit Jesuskind, 44 cm), eine Schnitzarbeit des 17. Jh's, gestohlen. Sie wurde daraufhin durch eine neue Madonnenstatue ersetzt.

Kreuz im Venn/Richelsley

Am 1. Mai pilgert unser Pfarrverband zusammen mit dem Pfarrverband Monschau zur Richelsley (Kreuz im Venn). Ebenfalls Mitte August pilgern wir zur Richelsley.

Die Feier beginnt in der Morgendämmerung am 1. Mai. Draußen ist es noch dunkel, und auf dem Platz vor der Richelsley sind allenfalls Schemen zu erkennen, wenn die Harmonie Kalterherberg die Gläubigen mit Musik empfängt.

Während in den frühen Morgenstunden des 1. Mai noch die letzten Traktorengespanne mit angeschlagenen Maigesellen durch die Dörfer fahren, für welche die Nacht kein Ende finden will, beginnt für andere der Tag mit einem Kontrastprogramm. Ungewohnt früh sind die Christen aus den Gemeinden Bütgenbach und Monschau auf den Beinen, um gemeinsam zum Auftakt des Marienmonats, an der Grotte Richelsley Eucharistie zu feiern.

Alle Jahre wieder treffen sich die Christen von dies- und jenseits der Grenze an diesem inspirierenden und traditionsreichen Fleckchen Erde zum gemeinsamen Gottesdienst mit einer ganz besonderen Atmosphäre im Schatten der in strahlendem Weiß leuchtenden Marienstatue.

Die Pilger aus dem Pfarrverband Bütgenbach starten um 5.00 Uhr morgens ab Pfarrkirche Weywertz in einem Tross von Fahrzeugen in Richtung Ruitshof/ Küchelscheid, wo sich bereits zahlreiche Pilger eingefunden hatten. Von dort aus ging es in einem etwa drei Kilometer langen Fußmarsch betend zur Richelsley, dabei mischte sich in das Rosenkranzgebet vielfaches Vogelgezwitscher auf dem langen Waldweg. Am mächtigen Felsen angekommen, lichtet sich der Wald, der Platz vor der Mariengrotte wird von Birken und einer mächtigen Buche umrahmt. Über allem ragt das Kreuz im Venn in den noch  dunklen Himmel, der langsam die Konturen des Wahrzeichens freigibt. Vor 125 Jahren ließ Pfarrer Arnoldy von Kalterherberg das mächtige Kreuz am 28.Juli 1890 errichten.

Die Seelsorger beider Pfarrverbände feiern gemeinsam den grenzüberschreitenden Gottesdienst an dieser einst starren Grenze, die heute längst zu einer alltäglichen Begegnungsstätte geworden ist.  Als die beiden Geistlichen den Schlusssegen spendeten, war es heller Morgen geworden.

Pilgerprozession nach Ober-Weywertz

Jedes Jahr am Fest Mariä Himmelfahrt, 15. August, pilgern wir von der Pfarrkirche St. Michael nach Ober-Weywertz. Dabei machen wir an drei Stationen Halt:  Kapelle Schäfer (bei Leyens), Kreuz am Kreisverkehr Bahnhof und an der Lourdes-Grotte am Struck.  Der Abschluss findet am Friedhofskreuz statt.

Pilgerweg nach Tekend

Seit 1999 finden sich jedes Jahr zu Palmsonntag über 100 Christen aus der Pfarre Weywertz ein, um auf der Flur „Tekend“ – eine leichte Anhöhe unweit der Bahnlinie zwischen Weywertz und Bütgenbach, den Kreuzweg zu beten.

Die Anlage mit 15 Stationen, die aus Anlass des Pfarrjubiläums im Jahr 2003 einem unübersehbaren Lifting unterzogen wurde, ist  ein bleibendes Andenken an das 200-jährige Jubiläum der Pfarre. Die Holzkreuze wurden durch wetterfeste Steinkreuze ersetzt. Zahlreiche Mitchristen hatten ein altes Steinkreuz gespendet und fleißige Hände hatten die Steinkreuze in wochenlanger Arbeit gesäubert und geschliffen und eine Anlage geschaffen, die seitdem von Ehrenamtlichen in gutem Zustand erhalten wird.

Ostbelgien-Wallfahrt nach Banneux

Jährlich findet am letzten Donnerstag im August die Pilgerfahrt der zwei Dekanate Ostbelgiens nach Banneux statt.

Lourdes

Im Monat August findet ebenfalls die Diözesan-Pilgerfahrt nach Lourdes statt. In beiden Fällen sind auch die Jugendlichen in besonderen Gruppen persönlich angesprochen.Die Ichtus-Jugendgruppe setzt sich aus Jugendlichen zusammen, die Kranken und Betagten in und auf dem Weg nach Lourdes begleiten.

Während der Lourdes-Wallfahrt finden an drei verschiedenen Orten (Fatima-Mutter-Gottes am Brunnen, Kapelle Schäfer und Lourdes-Grotte am Struck) jeden Abend die Lourdes-Gebete statt.

Weitere Pilger- oder Wallfahrten entnehme man dem aktuellen wöchentlichen Pfarrbrief.

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