Im Advent öffnen sich echte Haustüren

19. Lebendiger Adventskalender: Auszeit von der Hektik des Alltags

19. Lebendiger Adventskalender: Auszeit von der Hektik des Alltags
Im Advent öffnen sich echte Haustüren

Was wäre der Advent ohne einen Adventskalender? Jeden Morgen ein Türchen öffnen, eine kleine Süßigkeit naschen, daran haben nicht nur Kinder Freude. Doch in der Gemeinde Bütgenbach öffnen sich im Advent nicht nur Papptürchen, sondern gleich ganze Haustüren.

  Fotos vom aktuellen Lebendigen Adventskalender 2016

Eine kleine Andacht, gemeinsames Erzählen, auch Singen und gemütliches Beisammensein, eine halbe Stunde Auszeit von der Hektik des Alltags – das steckt hinter dem Lebendigen Adventskalender, den der Pfarrverband Bütgenbach organisiert. An täglich wechselnden Stationen versammeln sich Menschen, um sich auf die Festtage zu Weihnachten einzustimmen.

Er zieht sich durch die Orte der Gemeinde Bütgenbach, ist begehbar und lässt Menschen einander begegnen, die sich vorher fremd waren: Lebendige Advents­kalender sind voller Überraschun­gen, eine originelle Möglichkeit, sich auf Weihnachten vorzubereiten, und eher nichts für Leute, die sich gern allein hinter dem Ofen ver­kriechen.

Jeden Tag im Dezember öffnet jemand anderes seine Tür. Gastgeber sind Privatpersonen, die ihr Wohnzimmer öffnen, Ortsviertel, Gruppen, das Seniorenheim und Pfarrheime. Der lebendige Adventskalender ermöglicht die Erwärmung der Seele durch den Kontakt mit anderen Menschen, jeden Abend an einem anderen Ort. Dies ist nun schon seit 19 Jahren Tradition. Bis zur Familienmette an Heiligabend in der St. Stefanus-Pfarrkirche trifft man sich täglich um 18.15 Uhr an einem Haus in der Gemeinde Bütgenbach.

Laila Peiffer-Kreutz koordiniert die Termine. Familien, Gruppen und Ortsviertel aus den drei Pfarren Bütgenbach-Berg, Elsenborn und Weywertz konnten sich bei ihr melden, um ein Türchen oder Fenster am gemeinsamen Adventskalender zu öffnen. Fester Bestandteil ist nur das Thema. In diesem Jahr lautet es: „Dienen“. Die Gestaltung ist jedem selbst überlassen.

Was sich hinter den Türen verbirgt? Musiker, die Adventslieder spielen und die Gäste mit einbeziehen, eine Familie, die passende Ge­schichten vorliest, KLJ-Leiterinnen, die in der Gruppenstunde ein großes Fenster gestaltet haben. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.

Wenn die Dämmerung einsetzt, machen sich die Bütgenbacher, Berger, Elsenborner und Weywertzer, Jung und Alt, auf den Weg, um zu entdecken, was in dem neuen Adventsfenster zu sehen ist. Denn jedes Fenster ist so verschieden wie die Familien, die es gestaltet haben.

So kommen allabendlich bis zum 23. Dezember 20-30 Leute zusammen, um gemeinsam jeweils eine halbe Stunde lang die Adventszeit besinnlich zu begehen. Mit den leuchtenden Fenstern sieht man die abendlichen Straßen mit ganz neuen Augen. Das letzte Fenster wird zu den Heiligabend-Gottesdiensten in den Kirchen und Kapellen geschmückt.

Alt und Jung treffen sich vor dem Haus der jeweiligen „Adventsfamilie“. Diese hat als Gastgeberin ein Fenster wie ein Adventskalendertürchen geschmückt. Das Programm ist für die Gäste jeweils eine Überraschung. Auf jeden Fall wird gesungen, gebetet und eine Geschichte vorgelesen. Manchmal gibt es auch musikalische Begleitung. Die abendlichen Zusammenkünfte beginnen um 18.15 Uhr, wenn es schon dunkel ist. Darum ist die Taschenlampe ein nützliches Requisit. Auch der Regenschirm kommt zuweilen zum Einsatz. Nach einer halben Stunde geht das Treffen dann mit einem Lied zu Ende, und viele freuen sich schon auf den nächsten Abend, wenn eine andere Adventsfamilie ihr Türchen öffnet.

Diese Art Kalender schafft neue Bekanntschaften und ist eine Bereicherung, die weit über die Adventszeit hinausreicht. „Das Spannende ist, dass man vorher nicht weiß, was einen hinter dem Türchen erwartet“ sagte eine Teilnehmerin.  (kli)

  Fotos vom Lebendigen Adventskalender 2015

  Umfangreiche Fotogalerien zur Adventszeit 2006-2016

 

Gestaltungsvorschlag als pdf zum Ausdrucken

Teilnehmerliste 2016

Unser Pfarrverband wird zu einem großen Adventskalender 2016  (als pdf zum Ausdrucken hier)

Gestaltungsvorschlag für das Treffen am Adventsfenster zum Thema „Die Freude der Familie“

Liebe Pfarrfamilie,

Advent ist eine besondere Zeit: Adventskalender, Kerzen, Backen, Vorlesen,  Advent ist aber auch die Zeit, in der wir gerne Familienrituale pflegen, die unsere Vorfreude auf Weihnachten zum Ausdruck bringen: Jesus kommt als Kind auf die Welt - Jesus ist das Licht der Welt. Das gilt auch heute noch für uns, und wir wollen uns ermutigen, uns das gerade in dieser Zeit als Familie einmal ganz bewusst zu machen.

In unserem Alltag und in unserer Familie erleben wir immer wieder, dass Jesus unser Leben hell macht und dass er auch in der Lage ist, dort mit seinem Licht hineinzuscheinen, wo es zuerst ziemlich dunkel zu sein scheint. Der Esstisch ist der Ort, wo sich die Familie im Alltag immer wieder ganz zwanglos begegnet und wo Austausch stattfindet. Immer in der Advents- und Weihnachtszeit kommt das Thema „Heilige Familie“ bei uns Christen vor, besonders am Weihnachtsfest selbst und am Sonntag danach, am Fest der Heiligen Familie. Dabei stellen sich die meisten die Ein-Kind-Familie vor: Maria und Josef und das neugeborene Jesuskind. Die Familie ist weltweit die wichtigste Form des Zusammenlebens; sie bestimmt maßgeblich das Leben der Mitglieder.

Vorschlag zum Ablauf des Abends:

Jeden Abend, um 18.15 Uhr  (samstags/sonntags um 19.30 Uhr), treffen sich Nach­barn und alle Interessierte am Haus der Familie, wo das „Adventsfenster" geöffnet wird. Das Licht wird angezündet, der Vorhang zu­rück- oder die Rollladen hochgezogen. Wir bestaunen das Fenster. Es ist ein Geschenk dieser Fa­milie an uns alle.

Wir dürfen dann das Adventslied singen und Ge­bete auf diesem Blatt beten. Ab­schließen darf man mit einem anderen Advents­lied, die wir ja meist auswendig kennen. Das hier ist nur ein Vorschlag. Natürlich darf jede Familie den Moment so gestalten, wie sie es selbst wünscht. Jeder von Euch hat mit Sicherheit so viel Kreativität und Geist, selbst das eine andere oder andere einzubringen... wenn es Eurerseits erwünscht ist.

(Die Kerze bleibt aus)   

Lied zu Beginn GL 218,1 Macht hoch die Tür Macht hoch die Tür, die Tor macht weit, es kommt der Herr der Herrlichkeit, ein König aller Königreich; ein Heiland aller Welt zugleich, der Heil und Segen mit sich bringt; derhalben jauchzt, mit Freuden singt: Gelobet sei mein Gott, mein Schöpfer reich von Rat.

Die Kerze, die nicht brennen wollte

Nein, das hatte es noch nicht gegeben. Eine Kerze, die nicht brennen wollte, was absolut einmalig. es herrschte große Aufregung unter den Kerzen im Wohnzimmer – zumal bald Weihnachten gefeiert werden sollte und die Kerzen mit ihrem festlichen Glanz die Dunkelheit verwandeln wollten. Eine alte erfahrene Kerze bot sich an, mit der Kleinen zu reden. „Nein, ich möchte nicht brennen“, antwortete die Kleine störrisch. „Wer brennt, verbrennt recht bald, und dann ist es um ihn geschehen. Ich möchte bleiben wie ich bin – so schlank, so schön und so elegant.“ „Wenn du nicht brennst, bist du tot, noch bevor du gelebt hast“, antwortete die Alte gelassen. „Dann bleibst du auf ewig Wachs und Docht, und Wachs und Docht sind nichts. Nur wenn du dich entzünden lässt, wirst du, was du wirklich bist.“ „Na, da danke ich schön“, entgegnete die Kleine ängstlich. Ich möchte mich nicht verlieren, ich möchte lieber bleiben, was ich jetzt bin. Gut, es ist etwas langweilig und manchmal etwas dunkel und kalt, aber es tut noch lange nicht so weh, wie die verzehrend flackernde Flamme.“ „Man kann es eigentlich nicht mit Worten erklären, man muss es erfahren“, antwortete die Alte rätselhaft, „nur wer sich hergibt, verwandelt die Welt, und indem er die Welt verwandelt, wird er auch mehr er selbst. Du darfst nicht über das Dunkel und die Kälte klagen, wenn du nicht bereit bist, dich anstecken zu lassen.“ Da ging der kleinen Kerze plötzlich ein Licht auf. „Du meinst, man ist das, was man von sich her schenkt?“ „Ja“, antwortete die Alte. „Man bleibt dabei nicht so schlank, so schön und so elegant. Man wird gebraucht und gerät auch etwas aus der Form. Aber man ist mächtiger als jede Nacht und alle Finsternis der Welt.“ So geschah es, dass die kleine Kerze ihren Widerstand aufgab und sich entzünden ließ. Je mehr sie flackerte, um so mehr verwandelte sie sich in ein reines Licht und leuchtete und strahlte, als gelte es die ganze Welt zu wärmen und alle Nächte hell zu machen. Wachs und Docht verzehrten sich, aber ihr Licht leuchtete bis auf den heutigen Tag in den Augen und Herzen all der Menschen, für die sie brannte.  (von Ulrich Peters)

(jemand zündet die Kerze an)

Lied GL 223 

1.- Wir sagen euch an den lieben Advent. Sehet, die erste Kerze brennt. Wir sagen euch an, eine heilige Zeit. Machet dem Herrn die Wege bereit. Freut euch, ihr Christen, freuet euch sehr! Schon ist nahe der Herr.

2.- Wir sagen euch an den lieben Advent. Sehet, die zweite Kerze brennt. So nehmet euch eins um das andere an, wie auch der Herr an uns getan.

3.- Wir sagen euch an den lieben Advent. Sehet, die dritte Kerze brennt. Nun tragt eurer Güte hellen Schein weit in die dunkle Welt hinein.

4.- Wir sagen euch an den lieben Advent. Sehet, die vierte Kerze brennt. Gott selber wird kommen, er zögert nicht. Auf, auf, ihr Herzen, und werdet Licht.

Dieses Licht verbrennt nicht, es leuchtet. Dieses Licht verzehrt sich nicht, es scheint. Dieses Licht blendet nicht, es lockt und weist den Weg. Man muss Erfahrungen mit diesem Licht gemacht haben.  Man muss es kennen lernen.  Man muss wissen, was es tut. Dann hören unsere sich spreizenden Hände auf, sich gegen dieses Licht zu wehren. Dann falten wir sie. Wir sind wie ein Spiegel.  Halten wir abwehrend die Hände zwischen Spiegel und Licht, bleiben wir im Dunkeln. Wir müssen uns dem Licht stellen, dann merken wir, dass es auf uns fällt, um etwas an uns zu tun.  Es verwandelt! Wer sich nicht mehr gegen das Licht der Welt, gegen Jesus Christus wehrt, wird merken, dass es mit diesem Licht um einen absoluten Anspruch Jesu Christi geht, sondern, um ein absolutes Angebot. Ich bin dein Licht!  Mensch, vergiss das nicht!

Wir beten gemeinsam

Gott, ich bitte dich um Zeit. Zeit für mich selbst, für meine Seele. Immer wieder nehme ich mir vor, mein Leben ruhiger zu gestalten. Und immer wieder erwische ich mich dabei, wie ich mich hetze und wie ich mich hetzen lasse. Und das, obwohl ich weiß, dass mir das nicht gut tut. Gib mir Zeit für meine Familie, für meine Nächsten. Ich wünsche mir einen Advent, in dem Freude und Gelassenheit und nicht der Stress im Mittelpunkt stehen. Lass mich und die Menschen um mich herum auf ein friedliches und schönes Weihnachtsfest zugehen.

Lied 218,4  Macht hoch die Tür

Macht hoch die Tür’, die Tor' macht weit, eu'r Herz zum Tempel zubereit. Die Zweiglein der Gottseligkeit steckt auf mit Andacht, Lust und Freud’; so kommt der König auch zu euch, ja Heil und Leben mit zugleich. Gelobet sei mein Gott, voll Rat, voll Tat, voll Gnad',

Fürbitten

Als Familie der Kinder Gottes, und angetrieben durch den Glauben, erheben wir unser Gebet zu Gott dem Vater und bitten, dass durch die Gnade Christi unsere Familien zu echten Hauskirchen werden, in denen die Liebe Gottes gelebt und bezeugt wird. Beten wir gemeinsam und sprechen:

V./A.: Herr, segne und heilige unsere Familien.

V.: Für die christlichen Familien: In der ehelichen Gemeinschaft hat der Herr das Siegel seiner Gegenwart hinterlassen. Er mache unsere Familien, nach dem Vorbild der Heiligen Familie von Nazaret, zu Heimstätten des Gebets und zu innigen Gemeinschaften des Lebens und der Liebe.

V./A.: Herr, segne und heilige unsere Familien.

V.: Für die Eheleute in Schwierigkeiten: Der Herr, der reich an Barmherzigkeit ist, begleite die Eheleute durch den mütterlichen Dienst der Kirche mit Verständnis und Geduld auf dem Weg der Vergebung und der Versöhnung.

V./A.: Herr, segne und heilige unsere Familien.

Gott, höre unser Gebet. Sende den Geist deines Sohnes. Lass uns die Herrlichkeit der wahren Liebe betrachten, die in der Heiligen Familie von Nazaret aufleuchtet, und lehre uns nach ihrem Vorbild die Freiheit und den Gehorsam, um mit Mut und Barmherzigkeit auf die Herausforderungen der heutigen Welt zu antworten. Durch Christus, unsern Herrn.  Amen.

Gebet   Gütiger Gott,  Du hast uns mit dem Advent eine besondere Zeit geschenkt:   Eine Zeit, in der wir uns um die Menschen kümmern, die uns nahe stehen, eine Zeit, in der vielleicht neue Begegnungen dort möglich werden, wo wir anderen Menschen fremd geworden sind, eine Zeit, in der wir in unseren Beziehungen nach neuen Worten suchen können gerade dort, wo wir so oft nicht zugehört und geschwiegen haben. Vor allem aber hast du uns mit dem Advent eine Zeit geschenkt, in der wir daran erinnert werden,  dass du uns liebst und unser Leben annimmst. Amen.

Vater unser im Himmel…

Du bist die Quelle der Freude und Hoffnung. Dafür danken wir dir  heute und alle Zeit. Amen.

Segen

Gott hat Dunkel und Licht geschaffen  und er wird als Licht der Welt erscheinen. Der Schöpfer des Lichtes erhelle unsere Tage.  Er schenke uns und allen Menschen in Not seinen Frieden. Das gewähre uns der barmherzige Gott,  der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen 

Lied 221,1 Kündet allen in der Not...

Kündet allen in der Not; fasset Mut und habt Vertrauen. Bald wird kommen unser Gott; herrlich werdet ihr ihn schauen. Allen Menschen wird zuteil Gottes Heil.

19. Lebendiger Adventskalender (seit 1997)im Pfarrverband Bütgenbach (2016)

Text: Richard Davids

Gestaltungsvorschlag als pdf zum Ausdrucken

Teilnehmerliste 2016

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